Martina Fontana.
Martina Fontana.

Leseprobe

Januar 2016:

No Carb - Verzicht für Fortgeschrittene

(...)

6. Januar, Mittwoch: Mittendrin und doch weit abgeschlagen

 

(...) Auch wenn mir der Kopf schmerzt, habe ich Hunger. aber leider keine große Lust auf umfangreiche Küchenarbeiten. Also mache ich es kurz und bereite mir einen Buttermilchdrink zu: 200 ml und 100g TK-Erbeeren in den Standmixer geworfen und püriert - fertig! Ich hoffe, dass ich meinem nicht nur schmerzenden, sondern auch ziemlich trägen Kopf damit das richtige Angebot mache - viel Eiweiß, Vitamine und ein klein weng Fruchtzucker. Der Drink schmeckt erstaunlich passabel, sodass ich ihn mutig Nellie  (Anmerkung: meine Tochter) anbiete. Nach einem klitzekleinen Probeschluck verzieht sie angewiedert ihr Gesicht  und fragt mit entsprechender Stimmfarbe, was das denn für ein saures Etwas sei. "Buttermilch mit Erbeeren", antworte ich, während ich ihr den angebrochenen Becher aus dem Kühlschrank zur Begutachtung hole. Sie schaut erst mit abschätzendem Blick hinein und dann zu mir herauf: "Mama, das soll Milch sein? Ist die Kuh damit etwa nicht fertig geworden?" Grinsend drücke ich ihr einen Kuss auf die Wange und verspreche ihr ein ausführliches Gespräch über Milch(-produkte) für den Nachmittag. Jetzt ruft erst einmal die Schule!

Während sich Nellie hoffentlich den Anforderungen des Unterrichtes stellt, brüte ich über den Vorteilen, die eine vermehrte Eiweißaufnahme mit sich bringen soll. Glaubt man den Protein-Verfechtern, ist die Liste der Vorzüge lang: Eiweiß macht satt, hält schlank, sorgt für mehr Muskeln und Lebensenergie, verbessert die Sauerstoff- und Vitaminaufnahme und fungiert als natürlicher Appetitzügler. Besonders spannend finde ich, dass mir eine bestimme Aminosäure (Eiweißart) durchaus dabei helfen könnte, schneller über den Koffeinentzug wegzukommen: Phenylalanin. Dieses wandelt der Körper nämlich in Nonadrenalin um - bekannt auch als das positive Stresshormon, welches für einen guten inneren Antrieb sorgt und mir hilft, die vielen Dinge, die auf meiner täglichen To-Do-Liste stehen, abzuarbeiten. Also genau dafür, weswegen ich bisher Koffein zu mir genommen habe. Und weshalb viele Leute rauchen. Oder andere Drogen zu sich nehmen: Für eine bessere Konzentration, um bessere Idee zu entwickeln, und  um sich zu entspannen, ohne der sich immer wieder anschleichenden Müdigkeit Raum zu geben.(...)

Mag sein, dass die Nonadrenalinproduktion tatsächlich funktioniert - im Moment geht es mmir jeoch trotz relativ hoher Eiweißdosis bescheiden. Ob das nun am Koffeinmangel und/oder am Kohlenhydrate-Entzug liegt, ist schwer festzustellen. Und eigentlich auch egal. Ich hoffe einfach, dass das  Was-auch-Immer schnell wieder vorübergeht. Bis dahin trinke ich Unmengen grünen Tee und Wasser. Zur Ablenkung beschäftige ich mich weiter intensiv mit der Welt der Eiweiße.(...).

 

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